Scroll

Neue Absauganlage in Leibstadt

Nach wochenlangen Montage- und Installationsarbeiten sowie der Inbetriebnahme ist die neue Absauganlage des Bearbeitungs- und Zuschnittzentrums (BUZ) in Leibstadt nun in vollem Betrieb. Im folgenden Artikel werden die Hintergründe und die neue Technik hinter der zukunftsweisenden Investition aufgezeigt.

 

Das Bearbeitungs- und Zuschnittzentrum (BUZ) darf auf ein stetiges Wachstum des Maschinenparks in den vergangenen Jahren zurückblicken. Nebst der Investition in verschiedenste Holzbearbeitungsmaschinen standen wir vor der Aufgabe, die Prozesse und die benötigte Infrastruktur dem Maschinenpark anzupassen. Nebst der Druckluft, der Stromversorgung usw., galt das zum Beispiel auch für die Kapazität der Absauganlage für Staub und Späne. Nachdem die zentrale Druckluftstation Anfang 2023 in Betrieb genommen worden war, stand jetzt der Bereich der Absaugung an.

Die in die Jahre gekommene Filteranlage ist stetig mit den neuen Bearbeitungsanlagen mitgewachsen und hat kapazitätstechnisch bereits seit einiger Zeit eine kritische Schwelle erreicht. Sie befindet sich inmitten der alten Hallen des Areals, mit ungünstiger Zugänglichkeit für den Anlagenunterhalt und die Feuerwehr. Nebst der erreichten Kapazitätsgrenze im Bereich der Luftleistung fordern auch die Brandschutzvorschriften und die Energieeffizienz eine Modernisierung in der Absaugtechnik. Durch den Neubau der Halle 8 im Jahre 2021 und der damit verbundenen Klarheit, wie und wo das Bearbeitungs- und Zuschnittzentrum (BUZ) in Zukunft produzieren wird, konnte die konkrete Planung der neuen zentralen Absauganlage in Angriff genommen werden.

 

Neuer Anlagenstandort

Die zukünftige Holzproduktion des Bearbeitungs- und Zuschnittzentrum (BUZ) und der damit verbundene Absaugbereich befindet sich ausschliesslich in den Hallen 4 und 8. Das Ziel war es, für diese beiden Hallen eine grosse zentrale Anlage zu wählen, um die Luftkapazität der Anlage flexibel auf beide Hallen verteilen zu können. Ausserdem sollen kurze Rohrdistanzen und die Nähe zu Silo und Heizung angestrebt werden. Nach intensiver Variantenstudie wurde der Standort zwischen den beiden Hallen und dem Silo gewählt, wobei die Durchgangshalle 7 um die benötigte Fläche zurückgebaut werden musste.

Situationsübersicht
Rückluftkanal mit Fortluftoption.
Hauptrohr in der Halle 4.

Eine Anlage der Firma Scheuch Ligno

Als neue Anlage hat man sich, nach einer grösseren Ausschreibung, für das Sepas-Plus-Absaugsystem der Firma Scheuch Ligno GmbH aus Österreich entschieden. Die sechs Ventilatoren der Anlage können eine maximale Luftmenge von bis zu 132000 m3/h fördern, womit der Luftbedarf für die beiden Hallen mit guten Reserven für weitere Bearbeitungsanlagen abgedeckt werden kann. Das Merkmal des neuen Absaugsystems ist der zentrale Rohrstrang mit zusätzlicher Aktivierungsanlage. Das heisst, dass mit je einem grossen Hauptrohr in beide Hallen gefahren wird, von dem dann die einzelnen Maschinenanschlüsse abgehen. Das Hauptrohr wird durch ein Aktivierungsluftsystem ergänzt, durch das die Mindestluftgeschwindigkeit im Hauptabsaugrohr auch bei niedrigem Luftbedarf, z.B. in Nebenschichten, unterschritten werden kann. Wenn nur wenige Maschinen laufen und dadurch die Luftgeschwindigkeit im Rohr niedrig ist, werden Staub und Späne durch einen Aktivierungsventilator energiearm zum Filter transportiert. Das Einrohr-System bietet eine hohe Flexibilität bei Maschinenumstellungen, da bei Änderungen und Erweiterungen lediglich die kurze Rohrleitung von der abzusaugenden Maschine bis zum Hauptrohr geändert werden muss. Ausserdem kann der Energieverbrauch durch den geringeren Strömungsverlust des grossen Rohrs gesenkt werden, da nicht mehr von jeder Maschine ein eigenes dünnes Rohr zum Filter, sondern die Luft nur noch über kurze Wege zum grossen Hauptrohr geführt werden muss. Durch die flexibel und automatisch geregelte Absaugleistung muss zudem nur noch die tatsächlich benötigte Luftmenge abgesaugt werden. Ergänzt werden die Vorteile durch einen verbesserten Brand- und Explosionsschutz, mit dem neuen Funkenlöschsystem sowie den nötigen Brandschutzklappen in den Leitungen.

Ausblick

Mit der Anlage im Bearbeitungs- und Zuschnittzentrum (BUZ) kann bereits die zweite Anlage von Scheuch Ligno am Standort Leibstadt in kurzer Zeit in Betrieb genommen werden. Die Erste ist seit Ende Dezember 2023 in der HTA erfolgreich in Betrieb. Der Montagestart im Bearbeitungs- und Zuschnittzentrum (BUZ) begann anfangs Februar mit dem Aufstellen der Anlage und den anschliessenden Verrohrungs-, Sanitär- und Elektroarbeiten sowie der Phase der Inbetriebnahme. Nach der definitiven Abnahme wurden in den letzten Wochen fortlaufend alle Produktionsanlagen nacheinander von der alten an die neue Filteranlage umgebaut. Die neue Absauganlage läuft nun in vollem Betrieb.

Mit der neuen Absauganlage ist die Infrastruktur des Bearbeitungs- und Zuschnittzentrum (BUZ) somit wieder bereit für weitere spannende Wachstumsprojekte, um unsere Kunden im Bereich der industriellen Vorfertigung noch besser und schneller bedienen zu können.

Montage der neue Absauganlage in unserem Bearbeitungs- und Zuschnittzentrum (BUZ)

Projektbeteiligte

CEO Kuratle Immobilien

Hanspeter Gerber

Projektleiter Infrastruktur und Digitalisierung

Damian Leubin

Geschäftsführer BUZ

Michael Schilling