Im Gespräch mit Raphael Forster

07.10.2025
Firma:
KG Management, Leibstadt
Firmeneintritt:
01.02.2025
Funktion:
Praktikant
Aus-/Weiterbildungen:
Schreiner EFZ mit technischer Berufsmatur, Techniker HF Schreinerei / Innenausbau in Ausbildung (bis 2026)
Wohnsitz:
Frauenfeld/TG

Lieber Raphael

Seit Juni 2025 absolvierst du den zweiten Teil deines Praktikums an unserem Hauptsitz in Leibstadt. Wir freuen uns darauf, mehr über deine bisherigen Erfahrungen und Lernerfolge der ersten vier Monate zu erfahren.

Im Februar begann ich im Verkauf in Märstetten, wo ich den Innen- und Aussendienst sowie das Lager kennenlernen durfte. Ich wurde schnell sicher im Umgang mit Systemen wie SAP und CRM und durfte eigenständig Aufträge erstellen. Bei Aussendiensttouren durfte ich aktiv den Kunden Themen wie Akustik oder den Akustikrechner erklären, was sehr spannend war. Dabei habe ich die Zusammenarbeit zwischen dem Innendienst und dem Aussendienst sowie mit dem Bearbeitungs- und Zuschnittzentrum (BUZ) und den Prozessen dahinter miterlebt.

Im Büro in Leibstadt.

Seit Anfang Juni bin ich im Category Management in Leibstadt und habe dort zahlreiche neue Menschen kennengelernt. Es ist faszinierend für mich, in neue Bereiche einzutauchen und die Prozesse aus einer anderen Perspektive zu sehen. Momentan schreibe ich einen Artikel für die Schreiner-Zeitung und arbeite an meiner Diplomarbeit, die eine Zielgruppenanalyse im Sortiment Dekorativ zum Thema hat.

Beim Parkettlegen.

Im Oktober wirst du 25 – ein Vierteljahrhundert. Welche beruflichen Visionen motivieren dich täglich in deiner Ausbildung und als Praktikant bei der Kuratle Group? 

[Lacht] 25 ist eine beachtliche Zahl. Ich lerne sehr gerne und nutze alles, was ich jetzt aufnehme, um in einem Jahr nach meinem Abschluss gut ins Berufsleben starten zu können. Die Erfahrung im Handel erweitert meinen Horizont und macht mich noch vielseitiger – das finde ich super!

Was die Zukunft betrifft, ist noch vieles offen. Im Kundenkontakt fühle ich mich als kommunikative Persönlichkeit besonders wohl und ich möchte, ohne arrogant zu wirken, in den kommenden Jahren gerne eine Führungsposition anstreben – idealerweise bei der Kuratle Group, wenn sich die Chance ergibt.

Als kontaktfreudiger und kommunikativer Mensch fällt dir vieles leichter. Erinnerst du dich an einen besonderen Erfolg, bei dem dir vor allem deine Offenheit geholfen hat?

Meine positive Wesensart hilft mir in vielen Situationen, was wiederum zu guten Ergebnissen führt. Ich kann keine spezielle Erfahrung hervorheben, aber wenn ich auf Menschen zugehe, freuen sie sich, und alles wird einfacher. Das hat sich in der Vergangenheit bewährt – sei es in neuen Schulen oder im Ausland. Positiv auf andere zuzugehen öffnet immer wieder neue Türen. Ein Beispiel ist der Unternehmenstag im März 2024, bei dem ich offen und aktiv auf die Kuratle Group zugegangen bin.

Du bist viel unterwegs – aktuell noch mehr wegen deines langen Arbeitswegs. Wie bringst du alles unter einen Hut? Worauf musst du dabei vielleicht verzichten?

Mein Leben ist in den letzten Jahren spezieller geworden. Ich bin unter der Woche unterwegs und lebe aktuell in einem WG-Zimmer in Villigen/AG. Am Wochenende fahre ich oft nach Hause. Dadurch musste ich bei Familien- und Freizeitaktivitäten Abstriche machen und eine Vereinsmitgliedschaft wäre nicht möglich. Der Vorteil ist, dass ich in die Welt rausblicke und schon viel von der Schweiz kennengelernt habe. Ich bin neugierig und offen dafür, noch mehr zu entdecken. 

CNC Bearbeitung BFH Biel.

Im Militär warst du als Motorfahrer im Einsatz – ging damit ein Traum in Erfüllung? Und wie hat dich diese Zeit persönlich geprägt?

Motorfahrer entspricht dem «Lastwagenfahrer». Ich durfte im Militär den Führerschein CE mit Anhänger machen. Für gewerbliches Fahren müsste ich noch eine Prüfung absolvieren. Ich bin bewusst mit der Absicht ins Militär gegangen, dieses Ziel zu erreichen. Zu sagen, dass damit ein Traum in Erfüllung ging, wäre übertrieben. Ehrlich gesagt, passt das Militär hinten und vorne nicht zu meinen Werten, aber die Veränderung, die ich durch diese Erfahrung durchmachen durfte, ist sehr wertvoll. Ich bin der Meinung, es tut jedem gut, sich einmal 18 Wochen durchzubeissen. Es war für mich eine stärkende Lebensschule.

Du musstest deine Unihockey-Karriere aufgrund mehrerer Verletzungen beenden. Wie bist du mit diesen Rückschlägen umgegangen – und was hast du daraus fürs Leben gelernt?

Es war eine schwere Zeit. Nach drei Bänderrissen im rechten Knie sass ich wochenlang zuhause rum. Das hat mich mental stark gefordert. Ich musste lernen, mich selbst zu motivieren und immer wieder aufzustehen. Es tat weh, meine über zehn Jahre geliebte Unihockey-Karriere aufzugeben. Zum Glück leben meine sieben besten Kollegen in meiner Nähe, sodass das Ende meiner sportlichen Laufbahn mein soziales Leben nicht negativ beeinflusst hat.

Der Winter gehört dem Skifahren – wie hältst du dich in den anderen Jahreszeiten fit?

Ich mag Bewegung und kann grundsätzlich alles machen. Ich fahre Ski, gehe Joggen, Wandern, Schwimmen und am Wochenende spiele ich mit Kollegen Fussball. Wenn möglich, spiele ich sogar einmal wöchentlich wieder hobbymässig Unihockey.

Deine Familie und Freunde bedeuten dir viel und geben dir Kraft. Doch inmitten all der Begegnungen und gemeinsamen Momente: Wie wichtig ist dir die stille Zeit nur für dich?

Das ist sicher ein wichtiger Punkt. Wenn ich zuhause bin, geht es eher laut zu, was vor allem an mir selbst liegt [lacht]. Ich möchte in dieser Zeit die Gelegenheit nutzen, um in meinem WG-Zimmer mehr Ruhe zu finden und mich zu entspannen. Gleichzeitig kann ich auch gut in Gemeinschaft mit anderen entspannen – das macht mir richtig Spass.

Lieber Raphael, vielen Dank für deine Zeit. Wir wünschen dir von Herzen, dass du im Praktikum weiterhin wertvolle Erfahrungen sammeln kannst. Es wäre toll, wenn du uns nach deiner Ausbildung als Mitarbeiter erhalten bleiben würdest.