06.08.2025
Eine Frage der Kultur: Mit dem Gebäude in Holzbauweise gilt Märstetten als architektonisches Leuchtturmprojekt. Doch nicht nur das Gebäude – auch das Engagement der Mitarbeitenden an unserem Ostschweizer Standort besitzt Vorbildcharakter.
Märstetten ist ein vergleichsweise junger Standort – und doch lässt sich vieles aus der Geschichte heraus erklären. «Unser Standort ist einfach anders gewachsen als andere», sagt Markus Fischer. Der Geschäftsführer Region Ostschweiz wurde zu dem Zeitpunkt eingestellt, als das Gebäude in Holzbauweise 2018 in Rekordzeit hochgezogen wurde. Ein milder Winter und ein trockener Sommer ermöglichten eine kurze Bauphase.
«Im Januar 2018 wurde noch der Humus abgetragen, im August wurde schon ausgeliefert – das war Werbung für den Holzbau», sagt Markus heute. Sein Blick schweift durch die Halle mit den gewaltigen Fachwerken aus Schweizer Produktion und den Deckenelementen von Novatop. Darüber, auf dem Dach, befinden sich Büros und Parkplätze. Das ist ungewöhnlich und sorgt bei Besuchenden immer wieder für Erstaunen.
Der Holzbau liegt im Trend. Dass der natürliche Werkstoff beim Brandschutz gegenüber Stahl die Nase vorn hat – das beweist ein Detail in Märstetten: Die Tragkonstruktion besitzt verbindende Metallteile aus Stahl. Vor Feuer geschützt werden sie von 60 mm starken Holzplatten. Man muss es sich auf der Zunge zergehen lassen: Holz bewahrt Metall vor Feuer. Das geht, weil Holz eine kalkulierbare Abbrandzeit hat und so die Metallteile isolieren kann.
Wo der Erfolg zuhause ist
Vor 2018 gab es zwei Logistikstandorte in der Ostschweiz: der grosse Standort in Ermatingen war nicht in Besitz der Kuratle Immobilien und hatte eine nicht gerade vorteilhafte Verkehrslage, bei der nur in eine Richtung ausgeliefert werden konnte, sowie der Standort Münchwilen, der für die Weiterentwicklung zu klein war. In St. Margrethen war bis Ende Februar 2025 ein weiterer Büro- und Ausstellungsstandort in der Ostschweiz.
Der neue Standort brachte nur Vorteile, um Kunden bedienen zu können. Zum Beispiel durch die zentrale Organisation. Anders als in anderen Regionen, ist der Geschäftsführer nur für diesen einen Ort zuständig. «Die gute Sichtbarkeit bei den Mitarbeitenden ist viel wert», findet Markus. Stefan Lanter, Projektleiter Kuratle Group, hat ebenfalls in Märstetten sein Büro. Auch das ist geschichtlich begründet. Von seiner Funktion her könnte man ihn in Leibstadt vermuten. Aber als ehemaliger Leiter Ostschweiz der 2014 integrierten Hiag Handel AG fühlt er sich in Märstetten bis heute wie zuhause.
Märstetten war der zweite Standort, an dem das Lagerführungssystem (LFS) eingeführt wurde – und es funktionierte auf Anhieb. Entsprechend ist Markus voll des Lobes. «Das System haben wir hier am Standort von Anfang an gewollt, die Umsetzung mit jeder Faser gelebt.» Durch LFS entstand Platz für 200 neue Lagerplätze. Das Grundmuster sei einfach: Material und Lagerplatz müssten einfach vom Entlad bis zum Auflad konsequent gescannt werden – was natürlich einen prozesssicheren Umgang mit dem Arbeitsmaterial bedingt.
Die Kultur im Team Märstetten
Grundlage für die Erfolgsgeschichte in Märstetten ist das bestens funktionierende Team über alle Gesellschaften hinweg. Das gute Verhältnis prägt die Kultur und ist eine wichtige Stellschraube unseres kundenorientierten Ecosystems.
In der Mittagspause sitzen Mitarbeitende von Kuratle & Jaecker und der Meier Logistik an einem Tisch zusammen. «Sucht ein Verkaufsberater etwas im Lager, wird ihm von Seiten der Logistik sofort eine helfende Hand ausgestreckt», berichtet Markus. Er schätzt diese Zusammenarbeit ausserordentlich.
Ähnliches gilt für die Feierabende. Freitags trifft man sich abteilungsübergreifend schon mal auf ein Glas, einmal im Sommer gibt es einen Grillplausch, in der Weihnachtszeit einen Racletteplausch – immer von beiden Gesellschaften zusammen. Auch Pensionierungen werden vom gesamten Team zelebriert. Ein Logistikmitarbeiter kreiert auch schon mal mit Unterstützung von KI einen Song über einen scheidenden Mitarbeiter. Holzbau bedient – sie blieben auch nach dem Wechsel zu Kuratle & Jaecker.
Die Kultur im Verkauf
Im Verkauf bildet der Holzbau einen Schwerpunkt des Standortes – auch umsatzmässig im Vergleich zu unseren anderen Regionen. Rekordverdächtige acht Innendienstmitarbeitende betreuen hier unsere Holzbau-Kunden. Auch dies hat mit der Geschichte zu tun. Die Hiag Handel AG hatte schon viele Kunden im Holzbau bedient – sie blieben auch nach dem Wechsel zu Kuratle & Jaecker.
In der Abteilung Türen menschelt es: «Türenbusiness ist Menschenbusiness», sagt Jeaneau Aeby, Leiter Verkauf Innendienst. «Die Kunden bleiben hier besonders gern bei ein und demselben Berater.» Umgekehrt könne man durch die intensive Kundenbindung in Märstetten beobachten, wie stark sich der Bereich Türen verändert habe.
Es werde viel mehr Fachwissen benötigt, die Fehlertoleranz liege praktisch bei null – anders als bei Plattenmaterial, welches man bei Fehlern oder Schäden einer anderen Nutzung zuführen könne. Tatsächlich sind die Mitarbeitenden viel mit Berechnungen beschäftigt, bevor sie zur Tat schreiten. Fortbildungen seien das A und O. Reto Bigler ist erst seit wenigen Monaten im Unternehmen und macht zusammen mit Marco Widmer die Weiterbildung zum Türplaner VST/VSSM.
Im Bereich dekorative Platten gehörte bis vor kurzem Raphael Forster zum Team. Der erste Praktikant in Märstetten ist mittlerweile nach Leibstadt weitergezogen. Über eine Messe fand er seinen Weg zu uns. Ein Fach in der höheren Fachschule Biel unterrichtet Samuel Halter, Leiter Technik & Objekte bei Kuratle & Jaecker, der selbst als Praktikant bei uns begonnen hatte. Raphael war viel mit Aussendienstlern unterwegs, um den Kundenkontakt von allen Seiten kennenzulernen. Mit Erfolg: Zum Abschluss seiner Zeit in Märstetten leitete er ein Webinar über Raumakustik.
Einen sehr einladenden Ausstellungsraum gibt es auch. Hinter der «Lieblingstür» von Markus befindet sich eine kleine Überraschung: Die Flasche mit den 42 veredelten Alpenkräutern, die er zum 40. Geburtstag von seinen Mitarbeitenden erhalten hatte.
Vor-BILD-charakter besitzt Märstetten auch in anderer Hinsicht: Einige Personen, die in unserem Key Visual zu sehen sind, kommen hier aus dem Verkauf. Aussendienstler Sven Baumgartner gehört zu ihnen.


Die Kultur in der Logistik
Wer den Standort Märstetten besucht, spürt, wie sehr Markus versucht, immer die Kundensicht einzunehmen. Das gilt auch fürs Lager, das nicht nur mit seiner Holzbauweise punktet, sondern auch mit seiner vorbildlichen Struktur. «Wir leben von der Logistik», bringt es Markus auf den Punkt.
Sauberkeit und Ordnung der Hallen mit Fussbodenheizung sind ein Verdienst von Ueli Hofer, Leiter Logistik, und seinem Team. Fein säuberlich sind Kommissionslager und Blocklager voneinander getrennt. «Die Halle ist ein Spiegelbild der ausgelieferten Ware. Schäden werden vermieden», sagt Ueli. «Der Kunde soll erst gar keinen Grund zur Beanstandung haben.» Ein wesentlicher Pfeiler der Kundenzufriedenheit.
Und auch die Rampe hinauf zum Parkdeck führt ein geheimes Innenleben. Darunter befinden sich Hacker, Schnitzelsilo, Heizung, Speicher, Wasser und Elektrik – und ganz unten am Anfang der Auffahrt ein kleines Lager für alles Mögliche. Das zeigt: In Märstetten ist alles an seinem Platz: die Autos auf dem Dach, die Ware in der Halle – und unsere Kultur der Kundenorientierung in den Köpfen der Mitarbeitenden.